Montag, 7. Februar 2011

Teenstreet Brasilien, Abendveranstaltung

Soo viele Affen...
Meine liebe brasilianische Gastfamilie, bei der ich meine zweite Woche gewohnt habe...

"Programm-Team"

Ueber Brasilien...

Die brasilianische Kutur ist so gechillt und entspannt, Menschen geniessen das Leben in Ruhe und Gelassenheit. Selten gibt es Stress oder Zeitdruck oder Hektik, jeder Moment wird einfach gelebt. Auf Teenstreet und den Vorbereitungs-Treffen jedoch wuenschte ich mir manchmal nichts sehnlicher als ein bisschen deutsche Struktur und Puenktlichkeit, aber gut, so passt man sich eben seinem Umfeld an und alles dauert eben ein bisschen laenger...

Das Essen ist wirklich sehr gut, allerdings kann einem der Reis und die Bohnen dann nach einer Weile ein wenig auf die Nerven gehen. Gegessen wird uebrigens zu allen moeglichen Tageszeiten und Uhrzeiten, ob nachts um 12 oder 2 mal am Nachmittag, wenn man dabei schoen Gemeinschaft haben kann, macht das alles nichts.


Die Warmherzigkeit Brasiliens ist etwas ganz Besonderes! Die Menschen dort sind einfach herzlich und offen. Es gibt immer Kuesse, so ca. 30 mal am Tag, Kuesschen zum Hallo, Kuesschen zum Tschuess und Kuesschen zwischendurch, kann ja nie schaden... wobei es manchmal doch noch sehr ungewohnt ist...aber ich hab mich dran gewoehnt, und mir gefaellts.


Die Brasilianer sind unglaublich gastfreundlich und kuemmern sich um einen, als waere man ein Teil der Familie.


Brasilianische Musik und Tanz hat einfach viel suedliches Temperament in sich, und wahrscheinlich wuerde es in vielen Laendern als unangebracht und anzueglich verurteilt werden. Das mag es in vielen Gebieten und Anlaessen auch sein, aber dennoch mag ich es und auf Teenstreet ist es so cool zu sehen, wie alle Teenager anfangen zu tanzen und zu singen, ach ich mag das einfach...


Geistlich ist Brasilien wohl eins der schwersten Laender die ich besucht habe. Es gibt sehr viel schwarze Magie und all diese Sachen, man merkt einfach wie Brasilien dem ganzen viel mehr Raum gibt.


Die Hitze (im Sommer) dort kann manchmal echt unertraeglich sein. Es gab Zeiten da wollte man einfach nicht das Haus verlassen, wobei es in den Haeusern ohne Klimaanlage auch nicht viel kaelter ist...Die Hitze hat mich unglaublich muede gemacht und ich bin oefter mal irgendwoe eingeschlafen, im Auto, im Zug, beim Lesen...schon seltsam


*MOSKITOS in Brasilien machen mich echt verrueckt, besonders da sie mein europaeisches Blut offensichtlich bevorzugen. Those bites really did give me a hard times some days. Aber gut, da muss man durch :)


TEENSTREET. Auf Teenstreet waren inkl. Mitarbeitern und Gruppenleitern ca. 1500 Leute anwesend. Das Thema war wie in TS Deutschland "Psalm 23" und es war wieder unglaublich intensiv und hat so gut in das Leben vieler Teenager gesprochen. Ich war Teil des Programm-Teams. Meine Aufgabe war es eigentlich bei den Meetings Input zu geben, im Gebet zu unterstuetzen und einige Male auf der Buehne zu sprechen. Aber im Grunde genommen, habe ich so gut wie jeden einzelnen Tag mit den Teenagern verbracht, was ich einfach geliebt habe! Ich konnte so wertvolle Freundschaften aufbauen und es gab so viele "divine Appointments".

Immer mehr hab ich gemerkt, wie Gott mich einfach im Leben dieser Teenager gebrauchen moechte, einfach um fuer sie da zu sein, zu reden, sie zu ermutigen, zu troesten, mit ihnen zu beten, sie herauszufordern, ein Freund zu sein! Und wenn es nur das gewesen waere, es war es so wert dort zu sein!! Ich weiss, dass Gott vielen Teenagern neuen Mut gegeben hat, eine Gewissheit, dass ER mit ihnen durch das finstere Tal geht, dass ER bei ihnen ist. Und auch dass sie berufen sind raus zu gehen und wie David fuer Gottes Ehre zu kaempfen und die "Riesen" und Probleme dieser Welt wie Armut, Menschenhandel etc. zu bekaempfen!! Es war fantastisch.


Nach traurigen Abschieden ging es von Maringá mit einer 10 stuendigen Busfahrt nach Jundiai (40Minuten von Sao Paulo). Dort war ich eine Woche lang mit einer ganz besonderen Familie! Marquinhos (der letztes Jahr ein Intern mit Young Hope war) und seine liebe Freundin Lily haben sich so lieb um mich gekuemmert. Lilys Familie ist ein bisschen zu meiner brasilianischen Familie geworden, einfach nur herzlich. In meiner zweiten Woche wurde ich auch sehr entschlossen portugisisch zu lernen und ja, mein altes Latein kam wieder aus den Tiefen hervor und hat mir weiter geholfen. Portugisisch ist eine wunderschoene Sprache und ich freu mich wenn ich bald mal wieder laenger nach Brasilien kann um weiter zu lernen...


Slums in Brasilien:

Zusammen mit einer Gruppe aus SaoPaulo haben wir einige Transvestiten in ihren Haeusern besucht um mit ihnen zu beten uns zu reden. Das war echt gut, sehr traurig zu sehen, dass ihre Identitaet einfach komplett durcheinander ist und sie nicht wissen wie sehr Gott sie liebt und wie wunderbar Er sie geschaffen hat. Aber durch das viele Leid und Elend durch das diese Maenner gehen mussten ist einfach so viel kaputt gegangen.

In den Slums kamen einige der Kinder mit in das Haus...aber es war seltsam, das sie gelacht und gekichert haben. Als wir draussen waren wurde ich komisch behandelt. Da ich die Hand eines Transsexuellen gehalten habe wollten die Slum-Kinder mich ploetzlich nicht mehr anfassen und haben gesagt, dass ich mir erst die Haende waschen soll. Letztendlich gab es dann doch noch Umarmungen und ich sollte auch wieder ihre Hand halten, aber diesen Moment fand ich so schockierend. Diese Maenner sind einfach so ausgeschlossen, ausgestossen, verurteilt! Und trotzdem waere Jesus genau bei IHNEN und wuerde ihnen sagen, dass ER ihr Herz neu machen kann und ihnen ein neues Leben schenken kann. Es war erstaunlich zu sehen, wie einige der Mitarbeiter selbst einmal so ein Leben gelebt haben und sich jetzt um dieselben Menschen mit so viel Barmherzigkeit und Liebe kuemmern.


In Sao Paulo gibt es eine Strasse die sich "Crack-Land" nennt. Es ist buchstaeblich ein Strasse in der Hunderte von Menschen obdachlos leben und abhaengig von Crack sind. Es ist glaube ich das Schlimmste Elend, dass ich je in meinem Leben gesehen habe! Es ist einfach nur furchtbar kleine Jungen und Maedchen zu sehen mit gelben Crack-Augen und abgemagerten kleinen Koerperchen. Viele Schwangere, kleine Babies, hoffnungslos gefangen in diesem Teufelskreis der Abhaengigkeit...

Das einzige was wir in dieser schlimmen Strasse machen konnten war Broetchen und Getraenke aus zu geben, und viel und ununterbrochen zu beten! Wenn man in die Augen dieser Menschen und besonders der Kinder schaut bricht es einem das Herz!! Diese Kinder werden in ein paar Jahren an diesen elenden Drogen sterben!! Brasilien braucht Hilfe, Gottes Hilfe und die der Menschen und der Regierung in Brasilien! Es gibt so viel helfen dort. Und es ist so viel, dass man es gar nicht uebersehen kann. Und gleich um die Ecke von Crackland ist eins der reichsten Viertel in Sao Paulo. Ich bin mir sicher, dass viele dieser Leute nicht die leiseste Ahnung davon haben, was dort vor sich geht.

Viele Menschen dort sehen diese Art von Armut einfach als ein Teil ihrer Kultur und ihres Landes an, dass sie nicht die Dringlichkeit sehen und sich nicht berufen fuehlen, etwas dagegen zu unternehmen!


Samstag Abend hatte ich die Ehre in einer Gemeinde etwas ueber mein letztes Jahr mit Gott zu erzaehlen und ueber unserer Arbeit hier in Houston. Es war spannend darueber zu reden, was Gott mir im Letzten Jahr alles gezeigt hat, und wie die Arbeit in der "mission" mein Leben veraendert hat und mir die Augen fuer die Welt geoeffnet hat! Ich habe die Jugendlichen ermutigt und herausgefordert auch ein Teil von Gottes Koenigreich hier auf Erden zu sein, in ihrem Land Brasilien, in ihrer Stadt, direkt um die Ecke, wo Drogen gedealt, Frauen prostituiert werden und Strassenkinder kein Essen haben.


Ich bin immer noch so ueberwaeltigt davon, wie einfach alles so gut geklappt hat und wie sich die Tuer fuer Brasilien geoeffnet hat, es war eine einzigartige Erfahrung. Ich hoffe so sehr, dass sich Tuer irgendwann nochmal oeffnet. Ich muss sagen dass ich mich stueckweise in die Kultur, die SPrache und das Land verliebt habe. Und jetzt, da ich die grosse Not mit meinen eigenen Augen gesehen habe, wuerde ich gerne irgendwann nochmal fuer eine Weile dort hin gehen.


Danke fuer eure Gebete, bald folgen Bilder...und ein Update ueber die ersten Wochen mit neuen Leuten hier, sehr spannend...


Ich vermisse euch!!!


Alles Liebe aus Houston, Texas.


Lisa


PS: die letzten Tage gab es wieder eine kalte Winterfront und es war teilweise -4 Grad, total verrueckt! Aber naechste Woche soll es schon wieder bis zu 20 Grad werden, juhu, und wieder kommt der Fruehling...


Teaching at Teenstreet
Craig-land, hard to take pictures there...just took one from the car...

my special girls...
Teens worshiping at Throne Room

"Craig-land" in Sao Paulo

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